Unterwegs auf mehrtägiger Bergtour. Endlich ist die Hütte
erreicht – doch Schlafplätze gibt es nur noch im Matratzenlager. Romantisch –
wenigstens für eine Nacht. Keiner muss mehr Auto fahren, in der Stube fließt der Alkohol, das
Schnarchkonzert gerät vielstimmig. Bei der Nachtruhe herrscht eher Gleitzeit, mancher sucht im Dunkel den Weg zur Toilette. Die ersten stehen
in aller Frühe auf, und leider versteht man jedes Wort. Da ist viel
Kaffee nötig, um selbst in Gang zu kommen. Bei aller Romantik: Zuhause stehen
Toilette, Dusche und das eigene Bett, bald gibt es wieder ein Privatleben.

Willkommenskultur jedenfalls ist weit über den ersten Tag
hinaus gefragt; zu einem
realistischen Blick gehört auch der beständige Versuch, sich in die Lage seines Gegenübers zu versetzen. Soweit das geht. Denn die wenigsten im Lager können erzählen, was hinter ihnen liegt, auch nach 100 Tagen nicht.
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