Dienstag, 1. April 2014

Das 2.Gebot

Unterwegs in London. Am Südufer der Themse, den Southbanks, weht ein kalter Wind. In einem umgestalteten Industriegebäude ist eine Ausstellung über die LRA angekündigt, die Lord’s Resistance Army, die in Uganda 19 Jahre lang einen blutigen Bürgerkrieg führte und auch heute noch in den Nachbarstaaten operiert. Immerhin gibt es gegen Joseph Kony, den Anführer, inzwischen einen internationalen Haftbefehl.
Fürchterliche Bilder sind da zu sehen, grauenvolle Berichte zu lesen, Kindersoldaten, Folter, Verstümmelung, Mord. WelcherLORD’ musste dafür seinen Namen hergeben, musste die maßlosen Verbrechen zulassen, die hier in seinem Namen begangen wurden und immer noch werden? Das Wort 'War-Lord' kommt uns in den Sinn. Und immer wieder die alte Frage: Wieso lässt Gott das zu? Fast hilflos klingt da das 2. Gebot.
Christian Aid  heißt die Initiative, die hinter dieser Ausstellung steht, die sich für die Wiedereingliederung der Kindersoldaten engagiert, für die Heilung der Traumatisierten, für die Versorgung der zutiefst Verletzten. Fröstelnd verlassen wir die Räume, und draußen am windigen Flussufer ist uns jetzt fast wärmer als eben noch in der Ausstellung.
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